Grüne Kappeln Weblog
2. Akt Schleiterassen Kappeln- Trauerspiel in 3 Akten
Der "Ehrbare Hamburger Kaufmann", die HSH-Nordbank und die AMA Marina Schlei-Terrassen in Kappeln:
Ein politisches Trauerspiel in drei Akten
Wann ist der Reiz der Gier ausgereizt? Was ist aus dem sogenannten "Ehrbaren Hamburger Kaufmann" geworden,
der sich schamlos an der öffentlichen, steuerfinanzierten gemeinsamen Bank der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein bereichert?
Und was hat das alles mit Kappeln zu tun?
2. Akt
Als das Grundstück der ehemaligen Marinewaffenschule zum Verkauf stand, bewarb sich auch ein Konsortium
"Ehrbarer Hamburger Kaufleute" unter der Federführung der im Besitz von B. Kortüm befindlichen Norddeutsche Grundvermögen
Bau- und Entwicklungsgesellschaft mbH & Co KG.
Mit Unterstützung der Stadtvertreter der Stadt Kappeln erhielt diese Gruppe den Zuschlag. Für das in Kappeln erworbene
Grundstück wurde eine eigene Gesellschaft gegründet – natürlich mit beschränkter Haftung - , die jetzt unter dem Namen
AMA Marina Schleiterrassen GmbH & Co.KG firmiert.
Einer der potenten ursprünglichen Partner von Herrn B. Kortüm hat sich anscheinend schon aus dem Projekt verabschiedet;
zumindest spielt er bei den Verhandlungen zwischen der Stadt Kappeln und dem Projektträger öffentlich keine Rolle mehr.
Als "Projektentwickler" für die Schleiterrassen wurde der Junior von B. Kortüm, Herr Jan Christopher Kortüm, erkoren,
der sich nun unter der Anleitung des Geschäftsführers der Norddeutsche Immobilien GmbH & Co KG die Hörner abstoßen soll,
um in das Familiengeschäft hineinzuwachsen.
Mit den Schiffen läuft es im Moment nicht so gut – also versucht man es mal mit Immobilien.
Wieder einmal ist es die Öffentliche Hand – dieses Mal die Stadt Kappeln – die massiv unter Druck gesetzt wird,
um alles zu geben, damit ein Projekt der Familie Kortüm risikolos Gewinne abwirft.
Der Projektträger verlangt von der Stadt einen Bebauungsplan über das gesamte Grundstück, ohne verbindliche Zusagen
zu deren Realisierung und den finanziellen Verpflichtungen zu geben.
Die in den Städtebaulichen Verträgen zu vereinbarenden Sicherheiten für die Erschließungskosten, d.h. die Erstellung
der Infrastruktur wie Straßenbau, Versorgungs- und Entsorgungsleitungen, Straßenbeleuchtung etc., bereiten dem
Projektträger offensichtlich größte Probleme. Es geht um erwartete Kosten von ca. EURO 8,0 bis EURO 10,0 Mio,
die durch eine Bankbürgschaft zugunsten der Stadt Kappeln abzusichern wären.
Die Vorgehensweise ist bei Projekten dieser Art durchaus üblich und von der Stadtvertretung auf Anraten der Anwälte
auch so als Verhandlungsvorgabe beschlossen worden. Die Gruppe um die Familie Kortüm weigert sich beharrlich eine
solche Sicherheit beizubringen. Man darf sich fragen: Warum?
Sicher ist, dass die HSH-NORDBANK für solch ein Bürgschaft wohl nicht mehr zur Verfügung steht. Und die Kosten?
Für Unternehmen mit zweifelsfreier Bonität beliefen sich die Kosten z.Zt. in einem sehr übersichtlichen Rahmen.
Nach dem Debakel des Familienunternehmens im Reedereigeschäft wird die Geschäftstüchtigkeit der Eigentümer von den Banken
aber möglicherweise kritischer betrachtet und neu bewertet. Die Risikoaufschläge, die eine Bank heute bei kritischer
Betrachtung des Kunden verlangen müßten, könnten jetzt in der Kalkulation des Projektträgers einiges durcheinander bringen.
Und wieder sollen die Risiken auf jemanden anderes abgewälzt werden: Die Steuerzahler der Stadt Kappeln.
Fortsetzung folgt ...
Posted at 14:53 28 Dez, 2016 by Norbert in Lokales | Kommentare [1]
Gesendet von Ludwig Barthel am November 14, 2022 at 11:14 AM MEZ #